Haus des Gastes

Am 09.11.2022 16:00 Uhr
Auch Liebe zur Landschaft geht durch den Magen - Gesunder Austausch beim „dokART-Zukunftstreff“ im Haus des Gastes

Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten oder eben von Opa, Tante, Freunden - von welchem Gärtner auch immer - es schmeckt einfach anders als aus dem Discounter. Denn Bananen und Co. haben eine Weltreise hinter sich, nachdem sie mehr oder weniger unreif geerntet wurden. Und so trifft man mit der Nutzung lokal erzeugter Lebensmittel auch den „Geschmack“ des Klimas.
Unter der Überschrift „Gesundheit auftischen!“  lädt der Neubrandenburger Filmverein Latücht am Mittwoch, 9. November, zu 16 Uhr in das Haus des Gastes am Warener Neuen Markt ein. Die vom Latücht initiierte Veranstaltungsreihe „dokART-Zukunftstreff“ ist mit verschiedenen Themen auf Tour. INFOFLYER dokART-Zukunftstreff (PDF 430 KB) Und wo trifft man sich besser zum Austausch, wie gesunde Ernährung uns und der Zukunft hilft, als in einem traditionellen Erholungsort, der in diesem Jahr sein zehnjähriges Jubiläum als staatlich anerkanntes Heilbad begeht.

Gleich zu Beginn der Veranstaltung sieht man in zwei Kurzfilmen diskussionsstarke Hintergründe der Massenproduktion von Lebensmitteln. In „Agrilogistics“ (GBR/ ESP 2022) zeigt der spanische Filmemacher und Wissenschaftler Gerard Ortín Castellví, wie in einem industriellen Gewächshaus Maschinen das Konsumgut für den Markt bereit machen.

Die Nachhaltigkeit der Fleischindustrie stellt Regisseurin und Filmkuratorin Clara Helbig in ihrem Debütfilm „disjointed“ (D 2021) infrage. Dass die Entstehung von Lebensmitteln unsere Gesundheit beeinflusst, weiß Sascha Mallwitz aus Rostock. Der Koch und Diätassistent hält das Impulsreferat beim Zukunftstreff in Waren für das folgende „World Café“. Die verschiedenen Thementische werden betreut von den eingeladenen Podiumsteilnehmern und von denen hat Thomas Pilgrim den kürzesten Weg. Der Fachberater für holistische Gesundheit ist Inhaber des Bioladens Sonnenblume in der Warener Friedensstraße. Aus Penzlin kommt Koch und Lebensmitteltechnologe Holger Gniffke, wo er die Dienstleistungsgesellschaft für Lebensmitteltechnologie und Ernährung mbH leitet. Markus Poland hat nach seinem Agrarwirtschaftsstudium aus der kleinen Hobbylandwirtschaft seines Vaters in Klein Trebbow nicht nur einen Agrarbetrieb wachsen lassen, sondern auch den Landkulturhof e.V. Klein Trebbow mitinitiiert. Hier kümmert er sich im Rahmen der Solidarischen Landwirtschaft (SoLaWi) sehr erfolgreich um das Wohlleben der Tiere.
Die abschließende Podiumsdiskussion moderiert der Journalist Ingmar Nehls, als Chefreporter der Nordkurier-Redaktion in Waren bestens mit der Region vertraut. Nach der Podiumsdiskussion klingt die Veranstaltung mit einem „Get Together“ aus und das für drei Euro Eintritt.  www.dokumentart.org

Zum Ablauf der Veranstaltung in Waren (Müritz):

GESUNDHEIT AUFTISCHEN! Die Liebe zur Landschaft geht durch den Magen – Wie gesunde Ernährung uns und der Zukunft hilft

15:00   Empfang
16:00   Begrüßung
16:10   Filmvorführung & Gespräch (Nora Mollitor)
17:00   Referat zum Tagesthema (Sascha Mallwitz, Ernährungspraxis, Rostock)           
17:30   Pause
17:50   World Café
18:30   Podiumsdiskussion mit Publikum
19:50   Schlusswort Moderator (Ingmar Nehls, Nordkurier)
20:00   Get Together

Podium
Thomas Pilgram, Bioladen Sonnenblume, Waren (Müritz)
Markus Poland, SoLaWi Klein Trebbow, Neustrelitz
Holger Gniffke, DLE GmbH Groß Lukow/Burmé, Penzlin

Kurzfilme
„Agrilogistics“
(GBR/ ESP 2022) Gerard Ortín Castellví
In einem industriellen Gewächshaus prüfen und sortieren Maschinen die Natur. Kameras ermöglichen den Robotern ihre Arbeit. Menschliche Hände greifen nur ein, um Schiefes gerade zu richten, Zartes einzupflanzen oder die Mechanik für einen reibungslosen Ablauf zu reinigen. Die Norm muss stimmen, damit das Konsumgut für den Markt bereit ist. Nur nachts, wenn alles schläft, hält ungeahntes Leben Einzug und übernimmt die Kontrolle.

„disjointed“ (D 2021, 11 Minuten) Clara Helbig
„disjointed“ erzählt von den Erfahrungen zweier Fleischindustriearbeiter. Wo Worte an ihre Grenzen stoßen, werden Erlebnisse und Traumata performativ aufgearbeitet. Der Film führt die Krise einer patriarchalisch geprägten Industrie auf einer subjektiven und persönlichen Ebene vor und stellt die Nachhaltigkeit dieser Branche für alle Akteur*innen grundsätzlich infrage.